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ich könnte dir erzählen: “ich wollte schon immer designer werden.”

das stimmt nicht ganz. aber mode hat mich schon immer interessiert.

ich hab sachen getragen die trendy waren, aber auch sachen die es nicht waren. immer irgendwo dazwischen. nie ganz mainstream, nie ganz dagegen.

2019

streetwear war überall. und irgendwann hat es mich gelangweilt.

keine revolution. ich hab einfach aufgehört hinzuschauen.

laut. prints. stickereien. logos. aber die schnitte? alle gleich. die stoffe? mal besser, mal schlechter. nie richtig gut.

ich stand in läden, scrollte durch instagram, und dachte:

da muss doch mehr sein.

und irgendwann: ich mach das selbst.

2020

mitte 2020. ich kaufe mir eine nähmaschine.

keine ahnung was ich tue. keine ausbildung. keine erfahrung.

nur skizzen die ich seit monaten gezeichnet habe. und den willen, irgendwas davon real zu machen.

mein erstes piece: handschuhe aus kunstleder.

komplett gescheitert.

Giannis erster Handschuh aus Kunstleder - gescheiterter Versuch 2020

ich hatte unterschätzt wie schwierig es ist, finger abzubilden. kunstleder verzeiht keine fehler. und meine nähmaschine? stand in der ecke. ich hab größtenteils per hand genäht.

das ergebnis war… naja.

heute kann ich nur drüber lachen. ich hab mich seitdem nicht mehr an handschuhe gesetzt.

aber ich hab weitergemacht. ein tanktop mit spitzen schultern. ein paar hosen. immer besser. immer langsam.

silvester 2021

der moment wo ich wusste: das ist es.

ich arbeitete an einem stück das ich später “kalla zip-kragen” nannte. ein abnehmbarer hemdkragen mit reißverschluss.

warum? ich trug nicht gern hemden. aber hemdkragen als layer fand ich immer geil.

also nur den kragen. ohne das hemd.

es war silvester. ich sollte längst auf der party sein.

aber ich wollte das teil fertig machen.

ich kam später. mit dem kragen.

warmer hals.
sexy hemdkragen unter meinem hoodie.
ein piece das ich selbst gemacht hatte.
das niemand sonst hatte.

ich wusste: das will ich immer so fühlen.

danach

die nächsten zwei jahre: weitermachen.

mehr pieces. mehr fehler. mehr lernen.

2023 entstand das logo. der name. r1g wurde real.

aber der grund warum ich das mache ist immer noch der gleiche wie an silvester 2021:

ich will sachen tragen die ich selbst gemacht habe. die niemand sonst hat. die sich richtig anfühlen.

und wenn andere menschen das auch wollen, dann mach ich das für sie.

warum “room”

kurze erklärung zum namen.

jede große marke ist ein “house of”. house of dior. house of givenchy. ein ganzes haus voller räume, voller leute, voller abteilungen.

ich hab kein haus. ich hab einen raum.

20 quadratmeter. eine nähmaschine. eine person.

ein haus besteht aus vielen räumen. vielleicht kommen irgendwann andere dazu. aber jetzt gibt es nur einen. und der gehört gianni.

room 1.

das warum

"ich mach das um mich selbst zu zwingen etwas nach draußen zu bringen.

ich liebe meine kreationen und möchte die zeigen.

wenn ich dadurch ein paar menschen dazu bringe bessere kleidung zu tragen, dann ist das für mich der gewinn.”

kein business-warum. ein creator-warum.

kein exit-plan. keine skalierung.

nur sachen machen die ich gut finde. und zeigen.


mehr über die arbeit: